YOGA NIDRA

schlaf der yogis

 

yoga nidra hat seinen ursprung im tantra yoga. swami satyananda saraswati hat das system von yoga nidra in den 50er-jahren daraus entwickelt. diese kraftvolle methode ist eine tiefenentspannung mit innerer bewusstheit, eine bewusstseinstechnik, die unsere achtsamkeit trainiert. in diesem aufnahmebereiten und durchlässigen zustand wird der zugang zum unbewussten und damit zu unseren verborgenen ressourcen, aber auch zu den schattenanteilen erleichtert. überholte denk- und verhaltensmuster sowie blockaden und deren ursprung können sich zeigen - dies ist der erste schritt zum loslassen veralteter vorstellungen und ideen.

 

wir befinden uns bei yoga nidra auf der grenzlinie zwischen wachen und schlafen, im höchsten bewusstsein. hier ändern sich auch die muster der hirnwellen. wenn man sich die verschiedenen frequenzbereiche anschaut, in denen gehirnströme gemessen werden, so entsprechen unterschiedliche frequenzen unterschiedlichen bewusstseinszuständen. im alltagsbewusstsein/wachsein dominieren betawellen mit einer frequenz von 13-40 hz, im traumschlaf thetawellen 4-8 hz und im tiefschlaf deltawellen 0.5-4 hz. bei yoga nidra befinden wir uns hauptsächlich in der alpha-phase bei einem frequenzbereich von 8-13 hz. aus der medizinwissenschaft wissen wir, dass während der aktivität der alpha-wellen die regeneration und die selbstheilungskräfte angeregt werden. dabei wir die rechte gehirnhälfte, welche zuständig ist für die ganzheitliche wahrnehmung, für kreativität und die spielerische seite, verstärkt aktiviert.

 

die absolute tiefenentspannung geschieht auf verschiedenen ebenen. muskelverspannungen sowie tiefer liegende emotionale und mentale spannungen werden durch unterschiedliche bewusstseinsübungen ausgeglichen – dies sind verschiedenen anleitungen zur wahrnehmung des körpers, des atems, der gefühle und empfindungen sowie unterschiedliche visualisierungen. der grundgedanke bei dieser übung ist es, die einzelnen körperteile mit der wahrnehmung zu „berühren“, d.h. eine völlige bewusstheit in diese körperglieder zu lenken.

 

während der körperlichen entspannungsphase wird mit einem sankalpa gearbeitet. dies ist ein entschluss, ein vorsatz darüber, was einem im leben wichtig ist und man positiv verändern möchte, ein wunsch vom bewussten zum unbewussten.

wer mit ausdauer yoga nidra praktiziert wird ruhiger, gelassener und konzentrierter. die wendung nach innen, der kontakt mit dem unbewussten und den tieferen wesensschichten führt nicht nur zu einer bereicherung des ganzen inneren und äusseren lebens, sondern zu einem besseren verstehen unserer wahren bedürfnisse.

„entspannung bedeutet nicht schlaf. entspannung bedeutet einen glückseligen zustand, der kein ende hat. ich nenne glückseligkeit absolute entspannung; schlaf ist etwas anderes. schlaf bringt nur dem verstand und den sinnen entspannung. glückseligkeit entspannt den atman, das innere selbst; deshalb ist im tantra yoga nidra der schlüssel zu samadhi.“

swami satyananda saraswati